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"About Klasse Fahrt I"
Eva Egermann / Nikola Winkler


Das Video mit dem Titel "About Klasse Fahrt I" ist Dokumentation, Nachbearbeitung und Reflexion des ersten Ausflugs ("Klasse Fahrt I"), der am Samstag den 22. Juni 2002 im Rahmen des Projektes "Klasse Fahrt" durchgeführt wurde. Der Film beinhaltet Film- und Fotomaterialien des Ausflugs, sowie Archivbildmaterial, Standbilder, bewegte Bilder, Originalton und auch Sprecheraufnahmen. Das Video versucht unsere konzeptionellen Beweggründe wie auch die Dokumentation des Ausflugs assoziativ und atmosphärisch darzustellen.


Projekt KLASSE FAHRT

Ausgehend von zwei unterschiedlichen Ansätzen wurde das Konzept "KLASSE FAHRT" entworfen:
Durch das Klassensystem an den Wiener Kunstuniversitäten entsteht für die Studierenden eine gemeinschaftliche Arbeitsebene. Der Austausch zwischen den unterschiedlich weit fortgeschrittenen StudentInnen fördert die jüngeren Jahrgänge und vermittelt den Älteren jederzeit den Konnex zu den Erstemestrigen. Es gibt die permanente Chance zum Austausch, von dem jede/r profitiert. Dennoch kann es dazu kommen, dass in einer Klasse Leute nebeneinander arbeiten, ohne zu wissen, ob der/die jeweils andere in der gleichen Klasse ist oder nicht. Deshalb sollten die Studierenden an einem bestimmten Tag in einem eigens für den Anlass gemieteten Bus gemeinsam einen Ausflug machen und den ganzen Tag miteinander verbringen.

Der zweite Ausgangspunkt der Überlegungen war die Feststellung, dass ein/e (Kunst)-Studierende/r von einer Vielzahl stark sich verändernder politischer und gesellschaftlicher Realitäten umgeben ist, mit und in denen er/sie sich als mündiger Mensch einigermassen zurechtfinden sollte. Ganz besonders gilt dies in Anbetracht der Tatsache, dass auch im Rahmen des Studierendendaseins Möglichkeiten zur politischen Einflussnahme bestehen, über die man informiert sein sollte. Speziell unter den Kunststudierenden scheint aber das Phänomen stark verbreitet zu sein, dass nach aussen hin eine Fassade der "Informiertheit" gewahrt wird, während tatsächlich durchaus Wissenslücken bestehen. Dieser Umstand rührt natürlich auch daher, dass zum Teil eine gesellschaftstheoretische, jedenfalls aber eine etwas weiterreichende politische Bildung nicht im Studienplan einer solchen Ausbildung vorkommt.

Fragestellungen nach der Realität eines/r Kunsstudenten/in im gesellschaftspolitischen Kontext, nach der Relevanz von gesellschaftspolitischen Zusammenhängen in der eigenen künstlerischen Arbeit, oder nach dem Umgang mit der privilegierten Situation, die Kunstuniversitäten den Studierenden bieten, wurden gemeinsam zu behandeln versucht. Ausgehend von den daraus resultierenden Themenvorschlägen der Studierenden wurde versucht, ein paar aktuell besonders relevante Themen herauszugreifen und im Rahmen der "KLASSE FAHRT I" zu verbinden.
Die Fragestellungen sollten bewusst ausserhalb des üblichen Akademierahmens in Impulsvorträgen und Diskussionen an Orten in Wien behandelt werden, die in Zusammenhang mit den diskutierten Themen von Interesse sein könnten. Es wurden ReferentInnen eingeladen, zu den ausgewählten Themen zu sprechen und sich uns bei der Weiterfahrt anzuschliessen.

Die "KLASSE FAHRT I" fand ihren Ausklang in einer Gaststätte. An einem weiteren Abend fand eine Nachbesprechung statt, bei der Meinungen und Stimmungen bezüglich des Projekts eruiert und allfällig verbliebene Fragen diskutiert wurden.


Danke an die teilnehmenden Personen der Fahrt 1: Michael Aschauer, Ruben Aubrecht, Pirmin Blum, Catrin Bolt, Eva Egermann, Judith Fegerl, Johann Groisz, Manuel Gorkiewicz, Daniel Gont, Bernhard Hachleitner, Marlene Haring, Heidelinde Hammer, Markus Hammer, Bettina Henkel, Richard Hilbert, Ursula Hummel, Anna Jermolaeva, Anastasia Jermolaeva, Ira Korina, Moritz Majce, Rainer Mandl, Christian Meyer, Rainer Müllauer, Lukas Oberndorfer, Nils Olger, Gerald Raunig, Harald Scherz, Christian Stifter, Lukas Tagwerker, Stefan Vater, Krasimira Velikova, Armin Wagner, Nikola Winkler, "Freunde der Friedhofstribüne"